Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts tauchten die ersten bunten Hemden auf Hawaii auf, für die jedoch keine hawaiisch-polynesische Bezeichnung existierte. Sie sollten einige Jahre später als Aloha Shirt – bzw. als Hawaiian Shirt oder Hawaiihemd – in die Geschichte eingehen.
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts tauchten die ersten bunten Hemden auf Hawaii auf, für die jedoch keine hawaiisch-polynesische Bezeichnung existierte. Sie sollten einige Jahre später als Aloha Shirt – bzw. als Hawaiian Shirt oder Hawaiihemd – in die Geschichte eingehen.
Der Schnitt und die Form der Aloha Shirts wurden Anfang des 20. Jahrhunderts von zwei Hemdenstilen maßgeblich beeinflusst:
- Das Barong Tagalog ist ein formelles, traditionelles Männerhemd von den Philippinen, das zu Feierlichkeiten getragen wird. Es ist besonders dem Barong Taglaog zu verdanken, dass es sich eingebürgert hat Hawaiihemden über der Hose zu tragen.
- Das Palaka – ein kariertes Arbeiterhemd, dessen Ursprung auf die japanischen Einwanderer zurückgeführt werden kann.
Neben polynesischen Mustern stieg in den 1930er Jahren zunächst die Nachfrage nach Hemden die aus importiertem, japanischem Kimonostoff gefertigt wurden und mit farbenfrohen, traditionellen Motiven aus Japan bedruckt waren. Das Verlangen nach eigenen Muster wurde jedoch schnell größer und so begannen Künstler und Designer Motive zu entwerfen, die die tropische Natur und das romantische Inselleben von Hawaii aufgriffen.
Touristen und Soldaten schnappten sich die auffälligen Hemden als Souvenirs und trugen zu der Verbreitung in den USA und später auf der ganzen Welt bei. In den 50er Jahren erreichte die Beliebtheit von Hawaiihemden ihren ersten Höhepunkt.
1966 wurde der Aloha Friday eingeführt, der die strengen, westlichen Kleidungsvorschriften auflockern sollte und das Tragen von Hawaiihemden anstelle von Businesskleidung erlaubte. Im Laufe der Jahre hat sich der legerere Kleidungsstil auf Hawaii durchgesetzt und ist allgemein – sogar als festliche Kleidung – akzeptiert.
Die Pioniere
Es kann nicht eindeutig gesagt werden wer als erstes Hemden unter dem Namen Aloha Shirt oder Hawaiian Shirt gefertigt hatte. Während die ersten Hemden (bis dahin ohne eigenen Namen) Einzelanfertigungen waren, begannen später immer mehr Schneidereien eigene Hemden zu fertigen und die Bezeichnungen wurden schnell von allen Produzenten übernommen.
So lies sich Gordon Young zum Beispiel von seiner Mutter bereits in den frühen 20er Jahren eigene Hemden aus Yukatastoff (Material für Arbeitskimonos) schneidern. Jedoch erst 1935 wurde von Musa-Shiya Shoten die erste Zeitungsanzeige geschaltet, die das Wort „Aloha Shirt“ benutzte. In den darauf folgenden zwei Jahren lies sich Ellery Chun „Aloha Sportswear“ und „Aloha Shirt“ als Marke eintragen. Sie gehörte ebenfalls zu den ersten Produzenten, die Hawaiihemden auf Vorrat fertigten und im Laden ihres Vaters (King-Smith Clothiers) verkaufte.
Verwendete Materialien
Die anfängliche Entwicklung der farbenfrohen Hemden ist eng mit den auf Hawaii erhältlichen Materialien verbunden. So wurde zu Beginn japanische (bereits bedruckte) Seide und Baumwolle verwendet. In den 30er Jahren wurde überwiegend Viskose eingesetzt und in den 60er Jahren wechselte der Trend zu Polyester und synthetischen Stoffen. Heute werden die Aloha Shirts wieder überwiegend aus Seide, Baumwolle oder Viskose gefertigt. Anhand welcher Details echte Hawaiihemden erkannt werden können, haben wir in einem anderen Blogbeitrag für euch festgehalten.
Hawaiihemden in der heutigen Zeit
Florale Prints sind in der Sommermode nicht mehr wegzudenken. Fast jährlich stehen Hawaiihemden und Nachahmungen mit meist tropischen Motiven im Trend. Letztere sind für Sammler (wie auch für mich) komplett uninteressant. Ein Hawaiihemd muss nun einmal auch von Hawaii kommen.
Wenn man bedenkt, welche multikulturellen Einflüsse (von philippinischen und japanischen Einwanderern über polynesische Muster bis zur Verbreitung durch amerikanische Soldaten) zur Entstehung des legendären Aloha Shirts beigetragen haben, freue ich mich umso mehr, dass ich meine Idee der „deutschen Hawaiihemden“ mit Rebeccas tatkräftiger Unterstützung verwirklichen konnte. Natürlich wollen wir nicht mit den Originalen konkurrieren – es geht uns vielmehr um den eigentlichen Grundgedanken: Mit den Motiven Geschichten mit lokalem Bezug zu erzählen. Anstelle die tausendste Hibiskusblüte abzudrucken und uns den Nachahmern anzuschließen entwickeln wir unsere eigenen originellen Muster und freuen uns auf die ganzen Geschichten aus Deutschland, die wir mit unseren Hemden in den nächsten Jahren noch erzählen werden.
Aloha aus Wiesbaden
Christian
Quellen: Wikipedia, Dale Hope – „The Aloha Shirt“
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